Digitaler durch die Krise - Pädagogischer Tag in der Höheren Handelsschule zum Corona-Classroom-Management

Am 17. Juni fand der jährliche pädagogische Tag in der Höheren Handelsschule des Berufskollegs an der Lindenstraße statt. Die Schülerinnen und Schüler sind im Praktikum beziehungsweise haben gerade ihre Abschlüsse erworben, die Kolleginnen und Kollegen sehen müde aus von dem Prüfungsmarathon, der in diesem Jahr im Sprinttempo hingelegt werden muss. Die Schulschließung während des Corona-Lockdowns erforderte Online-Unterricht, und als die Schule wieder geöffnet wurde, stellte sich eine weitere Herausforderung: Wie unterrichten wir, wenn hygienebedingt nur die Hälfte der Klasse kommen darf?

Digitalisierung hat Tradition am BKaL

Das Berufskolleg an der Lindenstraße setzt schon seit Jahren die Office365-Plattform ein für die digitale Kommunikation in der Schulgemeinschaft, doch mit und nach dem Lockdown wurden bisher brachliegende technische und organisatorische Fertigkeiten gebraucht, um den Unterricht auf Distanz ansprechend und effektiv zu gestalten. Hier haben die Lehrerinnen und Lehrer der Höheren Handelsschule viele neue Wege beschritten. So konnten viele engagierte Lehrkräfte auch beim Distanzlernen in den meisten Klassen einen hochwertigen Unterricht anbieten, bei dem es auch mündlichen Austausch und schnelles Feedback gab. Auf dem pädagogischen Tag teilten die Kolleginnen und Kollegen nun ihr neu gewonnenes Wissen, um neue gemeinsame Standards zu setzen.

 

Neue Standards einführen

Wie nutze ich OneNote als virtuelle Tafel und mache diese für meine Schülerinnen und Schüler im Klassenraum und zu Hause gleichzeitig sichtbar? Wie vergebe ich Arbeitsaufträge, die auch gelesen werden und nicht im Cyberspace verschwinden? Wie schaffen wir Verbindlichkeit trotz Distanz und der Vorgabe, dass alle versetzt werden? – Kurzum: Classroom-Management im Corona-Krisenmodus. Da sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte mit selbst beschafften Geräten arbeiten müssen, gilt es aber nicht nur pädagogische Fragen zu klären, sondern zunächst abzusichern, dass alle die Funktionen der Plattform von allen möglichen Geräten aus beherrschen. „Wir konzentrieren uns heute primär auf Substitution, das bedeutet das das Ersetzen traditioneller Unterrichtsmittel, wie beispielsweise der normalen Tafel durch eine virtuelle auf OneNote und die normale Gruppenarbeit durch eine in Videokonferenzkanälen.“, erklärt Abteilungsleiter Lamers und nimmt damit Bezug auf das SAMR-Modell. Das beschreibt diesen Schritt als den ersten hin zu einer Unterrichtsentwicklung, die Arbeitsweisen erlaubt, die ohne digitale Technik nicht denkbar wären. Natürlich gibt es längst Vorreiterinnen und Vorreiter im Kollegium, die diese Stufen schon weiter gegangen sind. Der pädagogische Tag für den gesamten Bildungsgang sowie die schulinternen Fortbildungen der Arbeitsgruppe Digitalisierung im Berufskolleg an der Lindenstraße stellen jedoch Maßnahmen dar, um die gesamte Organisation einzubinden und zu entwickeln mit Ihren 3600 Schülerinnen und Schülern und 140 Kolleginnen und Kollegen.

bkal/Lamers